Dieser Blog ist mein Internetauftritt. Auch wenn ich meinen Klarnamen nicht nenne, private Details vermeide und keine Fotos von mir online stelle, können Leute die mich kennen, dennoch rausfinden, dass ich es bin, die hier schreibt. Einfach auf Grund der Themen, die ich aufgreife. Selbst Leute die mich nicht kennen, können durch meine Texte das ein oder andere über mich herausfinden und so ein Bild von mir zusammen setzen, wenn auch ein unvollständiges, da ich einige Puzzleteile zurückhalte.
Wieso überhaupt ein Internetauftritt? Wieso ein Blog, bei dem ich Dinge über mich verrate? Angefangen habe ich nicht mal freiwillig, sondern im Rahmen eines Universitätsseminars. Angefangen habe ich also nicht aus dem Wunsch heraus, für Publikum zu schreiben, zumindest für kein öffentliches. Angefangen habe ich, weil ich musste. Und obwohl ich meine Skepsis mich einer virtuellen Öffentlichkeit auszusetzen nie ganz verloren habe, habe ich das akademische Bloggen zu schätzen gelernt. Noch immer hilft es mir selbst ab und zu, auf meine eigenen alten Beiträge zurückgreifen zu können. Auf dem Blog sind die Inhalte deutlich schneller wieder zu finden, als auf Papier oder als Datei auf dem Computer. Die meisten meiner Posts sind wissenschaftlich, eine Art wissenschaftliches Tagebuch, nicht in der Intension entstanden von Anderen gelesen zu werden. Zwar freue ich mich, wenn ich Anderen mit meinen Gedanken helfen, ihnen einen Anstoß geben kann, lasse mich davon aber nicht leiten. Nur bei den wenigen Texten, bei denen ich die “akademische Bühne” verlasse, würde ich mich über eine Leserschaft freuen, veröffentliche ich doch meine Gedanken, damit sie gelesen werden. Diese Texte handeln von Themen, die mich beschäftigen, die ich teilen möchte, die ich in die Welt “schreien” möchte, damit sie gehört werden.
So ist dieser Blog bis zu einem gewissen Grad eine ambivalente Angelegenheit. Alles in allem ist er für mich ein “wissenschaftliches Tagebuch”. Und trotzdem bleibt er ein Internetauftritt. Mit dem einzigen Unterschied, dass ich nicht interessiert bin, größtmöglichste Aufmerksamkeit zu bekommen. Wollte ich das, müsste ich zu den Ursprüngen dieses Blogs zurück kehren und wieder auf Englisch bloggen.